Kinderarztpraxis Miesbach Dr. Nina Schoetzau
  • Kinderarztpraxis
  • Unser Team
  • Leistungen
  • Medizinische Infos
  • Notfälle
  • Babybrei-Rezepte
  • Fotos
  • Kontakt/Sprechzeiten
  • Menü Menü
Imp­fun­gen

Spä­tes­tens, wenn Sie mit Ihrem Kind zur Vor­sor­ge­un­ter­su­chung U4 kom­men, wer­den Sie mit dem The­ma ‚imp­fen’ kon­fron­tiert. Ver­mut­lich wer­den Sie sich aber schon viel frü­her Gedan­ken dazu gemacht haben. Es gibt wohl unter Eltern kaum ein The­ma, das kon­tro­ver­ser dis­ku­tiert wird. In Zei­ten des Inter­nets sind vie­le Müt­ter und Väter einer Fül­le von Infor­ma­tio­nen aus­ge­setzt und haben die schwie­ri­ge Auf­ga­be, sich eine Mei­nung dar­über zu bil­den. Des­we­gen wol­len wir Sie hier so aus­führ­lich und vor allem so ver­ständ­lich wie mög­lich über das The­ma infor­mie­ren. Die­se Auf­klä­rung soll als Grund­la­ge für ein Impf­ge­spräch die­nen.

1. Was ist eine Imp­fung über­haupt und wie funk­tio­niert sie?
‚Geimpft’ wird unser Immun­sys­tem prak­tisch von der ers­ten Lebens­stun­de an. Das Immun­sys­tem, auch das von neu­ge­bo­re­nen Säug­lin­gen, erkennt die Umge­bungs­kei­me (Viren, Bak­te­ri­en) als fremd und beginnt, gegen die­se soge­nann­ten Anti­ge­ne nach dem Schlüs­sel-Schloss-Prin­zip Anti­kör­per zu bil­den. Die­se Anti­kör­per, bzw. die Fähig­keit sie zu bil­den, wer­den vom Immun­sys­tem gespei­chert, man spricht auch vom ‚immu­no­lo­gi­schen Gedächt­nis’. Anti­kör­per sind in der Lage, Erre­ger unschäd­lich zu machen, indem sie sich fest an sie bin­den, sie qua­si anket­ten, bevor sie Kör­per­zel­len befal­len kön­nen. Bei einer Imp­fung wird eine gerin­ge Men­ge eines unschäd­lich gemach­ten Erre­gers, bzw. nur Tei­le davon, in den Mus­kel (i.m.) gespritzt. Das Immun­sys­tem erkennt die­sen Erre­ger (=Anti­gen) als fremd und bil­det spe­zi­fi­sche Anti­kör­per dage­gen. Das immu­no­lo­gi­sche Gedächt­nis spei­chert die­se Infor­ma­ti­on eine gewis­se Zeit, so dass bei Kon­takt mit dem ech­ten, krank machen­den Erre­ger, gleich pas­sen­de Anti­kör­per gebil­det wer­den kön­nen, bevor es zum Aus­bruch der Erkran­kung kom­men kann.

2. War­um sol­len schon klei­ne Babies im 3. Monat geimpft wer­den?
Vie­le Eltern schre­cken davor zurück, einen klei­nen Säug­ling im 3. Monat bereits imp­fen zu las­sen. Oft befürch­ten sie, der Kör­per sei noch zu unreif und wür­de eine Imp­fung nicht ver­kraf­ten.
Es gibt jedoch eini­ge gute Grün­de dafür, die ers­te Imp­fung mit 3–4 Mona­ten zu begin­nen.
Zum einen ist der soge­nann­te Nest­schutz dann nicht mehr vor­han­den. Was bedeu­tet das? Das Baby erhält wäh­rend der Schwan­ger­schaft über das Pla­zen­ta-Blut müt­ter­li­che Anti­kör­per. So hat es einen gewis­sen Schutz, auch vor Teta­nus, und vie­len ande­ren Erkran­kun­gen, gegen die die Mut­ter Anti­kör­per besitzt. Aller­dings hal­ten die­se Anti­kör­per nur etwa 3 Mona­te und bie­ten kei­nen 100%-igen Schutz vor Infek­tio­nen.
Wenn ein Baby mit 3 Mona­ten immer gesund war (leich­ter Schnup­fen aus­ge­nom­men), dann wis­sen wir auch, dass es Anti­kör­per bil­den und somit auch auf eine Imp­fung ent­spre­chend reagie­ren kann. Es gibt einen sel­te­nen Immun­de­fekt, bei dem die Kin­der von Geburt an gar kei­ne Anti­kör­per bil­den kön­nen. Die­se Kin­der erkran­ken bereits in den ers­ten Lebens­wo­chen an schwers­ten lebens­be­droh­li­chen Erkran­kun­gen. Ist 3 Mona­te lang alles in Ord­nung, kön­nen wir davon aus­ge­hen, dass das Immun­sys­tem ordent­lich funk­tio­niert und auch eine Imp­fung gut beant­wor­tet. Der Säug­ling wird ja durch Kei­me in der Umge­bung tag­täg­lich ‚mehr­fach geimpft’. Das Immun­sys­tem hat also schon gut trai­niert und ist reif und kom­pe­tent genug, um eine Imp­fung gut zu ver­ar­bei­ten.
Ein wei­te­rer Grund, mit 3 Mona­ten erst­mals zu imp­fen, ist der frü­he Schutz vor Krank­hei­ten, die beson­ders klei­ne Säug­lin­ge gefähr­den. Vor allem der Keuch­hus­ten (Per­tus­sis) kann für Kin­der im ers­ten Lebens­jahr lebens­be­droh­lich sein. Da Keuch­hus­ten-Infek­tio­nen häu­fig sind, weil sie viel­fach durch nicht geimpf­te Erwach­se­ne und älte­re Kin­der in Umlauf gebracht wer­den, ist ein frü­her Schutz davor wich­tig.

3. War­um müs­sen Imp­fun­gen mehr­fach ver­ab­reicht wer­den? 
Die meis­ten Imp­fun­gen müs­sen mehr­fach ver­ab­reicht (= auf­ge­frischt) wer­den. Bei der ers­ten Imp­fung wer­den erst­mals spe­zi­fi­sche Anti­kör­per gebil­det, aller­dings bei den meis­ten Imp­fun­gen noch nicht in aus­rei­chen­der Men­ge. Bei der zwei­ten Imp­fung kennt das Immun­sys­tem den Erre­ger bereits und bil­det gleich viel mehr Anti­kör­per, das immu­no­lo­gi­sche Gedächt­nis funk­tio­niert also immer bes­ser. (Wie beim Voka­beln ler­nen: Beim ers­ten Durch­gang blei­ben nur weni­ge Voka­beln hän­gen, erst durch Wie­der­ho­lung wer­den die Voka­beln im Gedächt­nis ver­an­kert.)

4. Wie groß ist die Gefahr von Impf­schä­den?
Man muss Impf­schä­den unter­schei­den von leich­ten Impfreak­tio­nen, die häu­fig nach einer Imp­fung auf­tre­ten kön­nen. Das sind: Vor­über­ge­hen­de Unru­he, meist bis zu drei Tagen nach der Imp­fung, Fie­ber, Schwellung/Rötung um die Impf­stel­le her­um. Die­se Reak­tio­nen sind harm­los und ver­ge­hen von ganz allein wie­der. Ein ech­ter ‚Impf­scha­den’ ist eine blei­ben­de Schä­di­gung und tritt in einer Häu­fig­keit von 1 : meh­re­ren Mil­lio­nen auf. Das Risi­ko jedoch, durch eine Erkran­kung, gegen die geimpft wird, einen blei­ben­den Scha­den zu erlei­den oder gar dar­an zu verster­ben (Menin­go­kok­ken, Masern, Pneu­mo­kok­ken!) ist um ein Viel­fa­ches höher!

5. Ist es nicht zu belas­tend, gegen meh­re­re Krank­hei­ten gleich­zei­tig zu imp­fen?
Nein! Das Immun­sys­tem ist dar­an gewöhnt, sich tag­täg­lich mit vie­len ver­schie­de­nen Erre­gern in der Umge­bung gleich­zei­tig aus­ein­an­der­zu­set­zen. Das geschieht von Geburt an, jeden Tag. Eine 5‑fach- oder 6‑fach-Imp­fung ist also kei­ne Über­for­de­rung für den Kör­per. Wür­de man gegen jede Erkran­kung ein­zeln imp­fen, so wären sehr viel mehr Piek­ser not­wen­dig.

6. Kön­nen Imp­fun­gen All­er­gien ver­ur­sa­chen? 
Auch die­se Mei­nung ist sehr ver­brei­tet. Doch es gibt ganz kla­re Fak­ten, die dage­gen spre­chen. Bei­spiels­wei­se wur­de die Bevöl­ke­rung der ehe­ma­li­gen DDR nahe­zu kom­plett durch­ge­impft, im Gegen­satz dazu war die Impf­be­tei­li­gung der BRD im glei­chen Zeit­raum viel nied­ri­ger. Die Häu­fig­keit von All­er­gien war jedoch in der DDR viel nied­ri­ger. Wenn ein Kind All­er­gien oder eine Neu­ro­der­mi­tis ent­wi­ckelt, dann steht die­se Ver­an­la­gung bereits bei sei­ner Geburt auf sei­nen Genen geschrie­ben. Wann das erst­mals aus­bricht, ist sehr ver­schie­den. Das kön­nen Infek­te sein, aber auch nach einer Imp­fung wird das Immun­sys­tem sti­mu­liert und es kann zur Ver­schlech­te­rung einer Neu­ro­der­mi­tis kom­men. Dies sind jedoch nur vor­über­ge­hen­de Erschei­nun­gen und tre­ten bei Stress oder eben Infek­ten genau­so auf.

7. Was ist, wenn Impf­ter­mi­ne nicht ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen?
Ein Kind soll­te nur geimpft wer­den, wenn es gesund ist. Ein harm­lo­ser Schnup­fen oder Hus­ten ohne Fie­ber darf aller­dings sein, das belas­tet das Immun­sys­tem nicht zusätz­lich. Soll­te auf­grund einer schwe­ren Infek­ti­on der Abstand zwi­schen den Imp­fun­gen jedoch viel grö­ßer sein, ist das auch kein gro­ßes Pro­blem. Das Immun­sys­tem ver­gisst nichts.

8. Wel­che Imp­fun­gen wer­den emp­foh­len?
Grund­sätz­lich sind die meis­ten der von der STIKO emp­foh­le­nen Imf­pun­gen sinn­voll. Unse­re Emp­feh­lung ent­hält nur klei­ne Abwei­chun­gen. In Ihrem gel­ben Unter­su­chungs-Heft sind in der Regel die ver­schie­de­nen Impf-Zeit­punk­te vorn ein­ge­tra­gen. Auf die Bedeu­tung der jewei­li­gen Erkran­kung und deren Imp­fung gehen wir im per­sön­li­chen Impf-Gespräch aus­führ­lich ein.

Abschlie­ßend noch eine ganz wich­ti­ge Bot­schaft: Wir klä­ren Sie so gut wie mög­lich über Risi­ken auf und geben Emp­feh­lun­gen ab. Egal, wie auch immer Sie sich als Eltern ent­schei­den: Wir respek­tie­ren Ihre Ent­schei­dung, wie und wann Sie Ihr Kind imp­fen las­sen möch­ten.

Neu­ro­der­mi­tis

Kinderarztpraxis Dr. Nina HaschkeDar­un­ter ver­steht man eine Ent­zün­dung der Haut, meist in Form von umschrie­be­nen stark jucken­den und gerö­te­ten Ekze­men. Die Haut ist meist sehr tro­cken und schup­pig. Je nach Alter des Kin­des sieht sie unter­schied­lich aus. Je nach Sta­di­um der Erkran­kung ist die Haut nur tro­cken und gerö­tet. Sie kann aber auch, aus­ge­löst durch bak­te­ri­el­le Super­in­fek­tio­nen näs­send und krus­tig und dann auch äußerst schmerz­haft sein. Eine Neu­ro­der­mi­tis ver­läuft außer­dem immer schub­wei­se. Pha­sen mit z.T. völ­li­ger oder rela­ti­ver Beschwer­de­frei­heit wech­seln sich ab mit oft plötz­lich ein­set­zen­der Haut­ver­schlech­te­rung.

Was sind die Sym­pto­me?
Typisch ist ein deut­li­cher Juck­reiz, abhän­gig von der Schwe­re der Neu­ro­der­mi­tis kann der sehr quä­lend sein. Durch Krat­zen kann es zu offe­nen, näs­sen­den Stel­len kom­men, die sich dann immer auch bak­te­ri­ell super­in­fi­zie­ren. Klei­ne Säug­lin­ge sind durch den Juck­reiz sehr unru­hig, schrei­en viel. Aber auch älte­re Kin­der sind geplagt, schla­fen schlecht und sind unkon­zen­triert.
Neu­ro­der­mi­tis ist übri­gens eine sehr häu­fi­ge Erkran­kung. Jedes 10. Kind hat eine mehr oder weni­ger star­ke Neu­ro­der­mi­tis, wobei es frei­lich gro­ße Unter­schie­de in der Aus­prä­gung gibt. Bei einem mil­den Ver­lauf ist die Haut ein­fach sehr tro­cken, und es kommt nur gele­gent­lich zu umschrie­be­nen Ekze­men oder ein­zel­nen Pus­teln. Viel sel­te­ner sind zum Glück die sehr schwe­ren Ver­läu­fe, die meist schon im ers­ten Lebens­jahr begin­nen und den gan­zen Kör­per betref­fen.

Was sind die Ursa­chen?
Ob ein Kind eine Neu­ro­der­mi­tis bekommt, steht schon auf sei­nen Genen geschrie­ben. Mit die­ser Ver­an­la­gung kommt man auf die Welt. Oft ist auch ein Eltern­teil mehr oder weni­ger davon betrof­fen. Aus­lö­ser für einen aku­ten Neu­ro­der­mi­tis-Schub kön­nen auch All­er­gien sein, ganz oft ist bei klei­nen Säug­lin­gen das Kuh­milch­pro­te­in mit­ver­ant­wort­lich. Das Immun­sys­tem pro­du­ziert dann vie­le Boten­stof­fe, die in der Haut zu einer Ent­zün­dung füh­ren. Auch ein schwe­rer Infekt oder eine Imp­fung kann zu vor­über­ge­hen­der Ver­schlech­te­rung einer Neu­ro­der­mi­tis füh­ren. Die Ursa­che für eine Neu­ro­der­mi­tis ist eine Imp­fung jedoch nicht. Des­we­gen soll­ten auch Kin­der mit Neu­ro­der­mi­tis ganz nor­mal geimpft wer­den. Die Neu­ro­der­mi­tis gehört zu den typi­schen ‚ato­pi­schen Erkran­kun­gen’ , wie auch ein all­er­gi­sches Asth­ma bron­chia­le. Vie­le Kin­der mit einer Neu­ro­der­mi­tis nei­gen daher auch zu einem Asth­ma, wo sich ähn­li­che Ent­zün­dungs­re­ak­tio­nen an der Bron­chi­al­schleim­haut abspie­len.

Wo tritt die Neu­ro­der­mi­tis bei Kin­dern auf? 
Beim klei­nen Säug­ling beginnt die Neu­ro­der­mi­tis meist im Bereich im Gesicht, am Dekoll­tee, hin­ter den Ohren, kann sich aber auch auf den gan­zen Kör­per aus­brei­ten. Bei älte­ren Kin­dern sind vor allem die Ellen- und Knie­beu­gen betrof­fen, sowie die Hand­ge­len­kin­nen­sei­ten. Der Win­del­be­reich ist fast nie betrof­fen, durch den schüt­zen­den Harn­stoff im Urin.

Wie kann man behan­deln und wie kann man vor­beu­gen?
Die Behand­lung einer Neu­ro­der­mi­tis steht auf zwei gro­ßen Säu­len: Die eine Säu­le ist eine inten­si­ve rück­fet­ten­de Pfle­ge! Dadurch wird die Haut­bar­rie­re ver­bes­sert, Juck­reiz und der Bil­dung von Ekze­men vor­ge­beugt. Wir neh­men uns für die­se Bera­tung sehr viel Zeit, denn nicht jedes Kind mit Neu­ro­der­mi­tis braucht die glei­che Haut­pfle­ge. Abhän­gig von der Jah­res­zeit und der indi­vi­du­el­len Haut ver­su­chen wir, die best­mög­li­che und ver­träg­li­che Pfle­ge aus­zu­su­chen. Vor­beu­gen, aber auch lin­dern kann man auch durch bestimm­te Tex­ti­li­en, wel­che die Kran­ken­kas­sen in der Regel zumin­dest teil­wei­se erstat­ten. Kom­men All­er­gien hin­zu (nach denen wir immer suchen), soll­ten die­se natür­lich nach Mög­lich­keit gemie­den wer­den. Eine umfang­rei­che Ernäh­rungs­be­ra­tung ist dann natür­lich ganz wich­tig. Die zwei­te Säu­le der Behand­lung ist die The­ra­pie. Auch die­se ist, je nach Aus­brei­tung und Sta­di­um der Neu­ro­der­mi­tis sehr ver­schie­den. Wich­tig ist es, bei offe­ner und ent­zün­de­ter Haut anti­sep­tisch zu behan­deln und die Sta­phy­lo­kok­ken-Bak­te­ri­en zu besei­ti­gen, denn die ver­schlim­mern die Ent­zün­dung. Das kann durch loka­le Umschlä­ge oder auch anti­sep­ti­sche Bädern gesche­hen. Für leich­te Ekze­me mit mäßi­gem Juck­reiz gibt es gute pflanz­li­che Sal­ben-Prä­pa­ra­te, die durch­aus aus­rei­chend sind. Bei einer schwe­ren Neu­ro­der­mi­tis sind jedoch punk­tu­ell und nur für eine gewis­se Zeit auch anti-ent­zünd­li­che Cremes wich­tig, denn nur die­se kön­nen dann den Teu­fels­kreis durch­bre­chen, den star­ken Juck­reiz lin­dern und zur Abhei­lung brin­gen. Das sind Wirk­stof­fe, die dem Cor­ti­son ähn­lich sind, aber in ihrer Zusam­men­set­zung auf die Haut abge­stimmt. Wel­che Prä­pa­ra­te dafür infra­ge kom­men, ent­schei­den wir ganz indi­vi­du­ell. Für das betrof­fe­ne Kind ist dann die­ses Prä­pa­rat ein Segen, es nicht ein­zu­set­zen, hal­te ich für Quä­le­rei.
Ich habe einen guten Kon­takt zu einer Neu­ro­der­mi­tis-Fach­kli­nik im All­gäu, wohin ich Kin­der mit einem sehr schlim­men Ver­lauf auch gern mal schi­cke. Sie kön­nen dort sta­tio­när akut auf­ge­nom­men wer­den und bekom­men eine opti­ma­le auf sie zuge­schnit­te­ne The­ra­pie.
Für die Behand­lung und Betreu­ung von Kin­dern mit schwe­rer Neu­ro­der­mi­tis neh­me ich mir viel Zeit, denn die Bera­tung ist hier für eine erfolg­rei­che The­ra­pie und Pro­phy­la­xe sehr wich­tig. Es ist durch­aus mög­lich, auch einem Kind mit einer sehr schwe­ren Neu­ro­der­mi­tis eine gute Lebens­qua­li­tät zu ermög­li­chen!

Erbre­chen und Durch­fall

Plötz­lich ein­tre­ten­des Erbre­chen, meist gefolgt von Durch­fall, wird in der Regel durch einen Virus her­vor­ge­ru­fen.

Maß­nah­men bei begin­nen­dem Erbre­chen:

Kei­ne Milch mehr trin­ken (außer Mut­ter­milch)

Nux vomi­ca D12 alle 30 Min. 3 Glo­bu­li

Bei wei­te­rem Erbre­chen ein­ma­lig ein Vomex Zäpf­chen (40 mg für Säug­lin­ge und Klein­kin­der, 70 mg für älte­re Kin­der)

Schlück­chen­wei­se (!) trin­ken, am bes­ten ein Gemisch aus ca. 200ml Tee­beu­tel­tee (Fen­chel, Kamil­le, Kräu­ter, je nach Geschmack) + 2 TL Trau­ben­zu­cker + 1 Pri­se Koch­salz

Ganz lang­sam wie­der Nah­rung anbie­ten, nur leicht ver­dau­li­che Nah­rungs­mit­tel, je nach Alter: Mut­ter­milch, Bre­zeln, Weiß­brot, Reis­schleim. Säug­lin­ge, die mit der Fla­sche gefüt­tert wer­den, kön­nen ihre gewohn­te Fla­schen­milch bekom­men, aller­dings zur Hälf­te mit Was­ser oder fer­ti­gem Reis­schleim (z.B. von Töp­fer) gemischt.

Dann die Nah­rung am nächs­ten Tag vor­sich­tig auf­bau­en, gut sind: Kar­tof­feln, Reis, Nudel(suppe), gekoch­te Karot­ten, Bana­ne, gerie­be­ner Apfel, pro­bio­ti­scher Joghurt (z.B. Acti­mel). 

Bit­te nicht solan­ge der Durch­fall besteht: Kuh­milch, fet­ti­ge Spei­sen wie Wurst oder Käse, Stein­obst, blä­hen­des Gemü­se, Frucht­säf­te


Die meis­ten Kin­der kom­men mit die­sen Maß­nah­men daheim gut zurecht, die Sym­pto­me klin­gen in der Regel nach weni­gen Tagen ab. 
Bei fol­gen­den Sym­pto­men soll­ten Sie Ihr Kind unter­su­chen las­sen:

Mas­si­ve Durch­fäl­le (mehr als 10 mal täg­lich)

Blu­ti­ge Durch­fäl­le

Über eine Woche bestehen­dem Durch­fall

Star­ke Bauch­schmer­zen mit berüh­rungs­emp­find­li­cher Bauch­de­cke

Unstill­ba­res Erbre­chen

Trink­ver­wei­ge­rung

Zei­chen einer dro­hen­den Aus­trock­nung (Apa­thie, feh­len­de Urin­pro­duk­ti­on, tro­cke­ne Mund­schleim­häu­te)

Wur­m­in­fek­tio­nen

Meist han­delt es sich um eine Infek­ti­on mit Maden­wür­mern. Sie sind Para­si­ten, die im Darm des Men­schen leben. Obwohl sie alle Alters­grup­pen infi­zie­ren kön­nen, kom­men sie beson­ders häu­fig bei Kin­dern vor. Sie sind kein Zei­chen für einen nied­ri­gen Hygie­ne­stan­dard in einer Fami­lie! Wur­m­in­fek­tio­nen sind übri­gens viel häu­fi­ger als man glaubt — man soll­te nur bei ent­spre­chen­den Beschwer­den dar­an den­ken und die ein­fa­che Dia­gnos­tik durch­füh­ren (s.u.) !

Infek­ti­ons­zy­klus:
 
Die Infek­ti­on kann von Mensch zu Mensch oder über den Staub über­tra­gen wer­den
Die Wurm­weib­chen krie­chen nachts aus dem After und legen ihre Eier (ca.10.000) im Bereich der Anal­fal­ten ab. Dort füh­ren sie zu Juck­reiz und wer­den durch Krat­zen mit den Fin­gern auf­ge­nom­men. Dadurch gelan­gen sie häu­fig wie­der in den Mund, und ein Kreis­lauf beginnt.
Maden­wür­mer sind extrem wider­stands­fä­hig und kön­nen 2–3 Wochen in Möbeln, Klei­dern oder Spiel­sa­chen über­le­ben

Sym­pto­me:
 
Juck­reiz im After­be­reich
Ent­zün­dung um den Anal­be­reich (Ekzem)
Tags­über Müdig­keit, Reiz­bar­keit und Kon­zen­tra­ti­ons­schwä­che
Appe­tit­lo­sig­keit, Gewichts­ver­lust
Bläs­se und all­ge­mei­nes Unwohl­sein
Mäd­chen kön­nen durch Krat­zen die Wur­mei­er ver­brei­ten, was zu einer Schei­den­ent­zün­dung füh­ren kann
Star­ker Wurm­be­fall kann zu Bauch­schmer­zen, ver­mehr­ten Stuhl­drang, Durch­fall, Übel­keit und Krämp­fe füh­ren

Dia­gno­se: 
Der sichers­te Nach­weis erfolgt durch ein ‘Tesa­prä­pa­rat’: Früh mor­gens wird ein trans­pa­ren­ter brei­ter Tesa­film­strei­fen auf den After geklebt, wie­der abge­zo­gen und dann auf einen Glas-Objekt­trä­ger geklebt. Unter dem Mikro­skop kön­nen dann die Wur­mei­er nach­ge­wie­sen wer­den. Eine Stuhl­un­ter­su­chung ist nicht immer zuver­läs­sig! Oft sind Wür­mer auch mit blo­ßem Auge im Stuhl zu erken­nen (ähneln kl. Stü­cken eines wei­ßen Näh­garns)

The­ra­pie:
Ver­mox 1Tbl. täg­lich über 3 Tage , nach 14 Tagen The­ra­pie wie­der­ho­len, danach noch­mals Wur­mei­er­nach­weis mit einem Tesa­film­stei­fen
O D E R
Helmex Kau­tbl. ein­ma­lig 10mg/kg

Evtl. bei Ent­zün­dun­gen (Anal- und/oder Schei­den­be­reich) Sitz­bä­der mit Kamil­le
Oft sind sym­ptom­freie Fami­li­en­mit­glie­der eben­falls befal­len, so dass eine Unter­su­chung nach glei­chem Vor­ge­hen und bei Bedarf eine ent­spre­chen­de Par­al­lel­be­hand­lung sinn­voll ist

Hilf­rei­che Maß­nah­men:
 
Fin­ger­nä­gel stets kurz hal­ten
Auf beson­de­re Hygie­ne nach jedem Toi­let­ten­gang ach­ten (Hän­de gründ­lich mit Was­ser, Sei­fe und Bürs­te waschen + Toi­let­te des­in­fi­zie­ren)
Die Anal­re­gi­on nach jedem Stuh­gang gründ­lich mit einem Wasch­lap­pen rei­ni­gen (Ein­mal­wasch­lap­pen Dro­ge­rie­markt oder Feucht­tü­cher, stets nur 1x benut­zen)

Wir bie­ten den Oxy­uri­en-Test (Tesa­prä­pa­rat) bei Erwach­se­nen als IGEL-Leis­tung für 7 Euro an.

© Copyright - Johannes Haschke
  • Impressum
  • Datenschutz
Nach oben scrollen
Wir verwenden Cookies, um Ihnen den Aufenthalt auf unserer Website so angenehm wie möglich zu machen. Mit dem Verbleib auf der Website erklären Sie sich damit einverstanden. Ok